Nachdem das Thema Künstliche Intelligenz, insbesondere durch ChatGPT 2023 einen regelrechten Hype erfahren hat, kam bald die Frage auf, wie KI die Arbeitswelt zukünftig verändern wird. Dass KI eine Menge Potenzial bietet, haben viele Unternehmen und Organisationen erkannt und beschäftigen sich dementsprechend mit diesem Thema. Auch der Medizinische Dienst Baden-Württemberg stellt sich die Fragen, inwiefern KI-Anwendungen die Mitarbeitenden bei ihren täglichen Aufgaben unterstützen und beispielsweise dazu beitragen können, Prozesse effizienter zu gestalten, Bearbeitungszeiten zu verkürzen und Serviceleitungen zu verbessern.
Da in vielen Bereichen sehr sensible Daten verarbeitet werden und Begutachtungsergebnisse Auswirkungen auf die Versicherten haben können, die sich oftmals in besonders herausfordernden Lebenssituationen befinden, geht der Einsatz von KI-Anwendungen für den MD Baden-Württemberg dabei mit einer besonderen Verantwortung einher. Zusätzlich ist der MD Baden-Württemberg verpflichtet, mit den zur Verfügung gestellten Haushaltsmitteln wirtschaftlich umzugehen. Umso wichtiger ist es daher, die tatsächlichen Möglichkeiten der Technologie einschließlich ihrer Chancen und Risiken zu kennen und bei der Einsatzplanung und Integration strategisch und strukturiert vorzugehen.
„Mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz sind sehr hohe Erwartungen verbunden. Die Umsetzung aber ist gerade für eine Körperschaft des öffentlichen Rechtes komplexer, als manchmal vermutet. Deswegen gehen wir einen Schritt zurück und das Thema noch einmal grundsätzlich an - mit unabhängigen Beteiligten deren Erfolg sich nicht an dem Verkauf von Lösungen orientiert,“ erläutert Andreas Klein, Vorstandsvorsitzender des MD Baden-Württemberg.
Mit dem Ziel in einem ersten Schritt ein gemeinsames Verständnis als strategische Ausgangsbasis für konkrete KI-Projekte zu schaffen, fand nun der Kickoff-Workshop statt. Zwei Mitarbeitende der Hochschule Offenburg gaben den rund 20 Teilnehmenden eine Einführung in das Thema KI, erläuterten, welche Aspekte in Hinblick auf Datenschutz zu beachten sind und welche Schritte zur Implementierung von KI benötigt werden. Im Anschluss wurden mögliche Anwendungsfälle, die die Teilnehmenden im Vorfeld gesammelt hatten, gemeinsam erörtert und die Referenten gaben eine erste Einschätzung zu Realisierbarkeit und zu Aufwand und Nutzen. Mit einer angeregten Diskussion endete der Workshop.
Damit ist nun der Anfang gemacht. Im nächsten Schritt werden sich Mitarbeitenden und Vorstand nochmal genau anschauen, welche Arbeitsprozesse besonders sinnvoll und lohnenswert für KI-Anwendungen sein könnten, bevor es dann an die konkrete Umsetzung geht.